Unter Virtuellen Win98 Rechner mit PCEm einrichten habe ich ja kurz die Einrichtung eines Win98 Rechners mit PCEm beschrieben.
Ein reiner DOS-Rechner ist prinzipiell ähnliche einzurichten – benötigt nur etwas mehr Treiberarbeit.
Dieser Beitrag geht kurz den Prozess durch, einen DOS-Rechner mit CD-Rom, Maus und Soundkarte zu konfigurieren.
Hardwarekonfiguration von PCEm
Ich habe mich für folgende Hardwarekonfiguration entschieden:
- Machine [486] Award SiS 496/497
Intel i486DX2/66
32 MB RAM - VGA Grafikarte
- Sound Blaster 16 Soundkarte
- 1GB HDD
MS-DOS Installieren
Das konfigurierte System muss nun natürlich erstmal mit einem Betriebssystem bestückt werden. Ich habe mich für das klassische MS-DOS 6.22 Betriebssystem entschieden – die letzte eigenständige MS-DOS Version.
Das Setup ist hier auch wieder ein simpler „weiter“ – „Diskette wechseln“ – Workflow (ich war überrascht, dass meine alten Disketten noch ohne jeden Lesefehler funktioniert haben) und nach 3 Disketten ist man auch schon fertig.
Die vierte Diskette muss separat installiert werden. Sie enthält zwar keine lebensnotwendigen Dinge, aber ist trotzdem einen Blick wert.
Vor allem MS-DOS-Shell
(ein simpler grafischer Dateimanager) kann man durchaus verwenden.
Außerdem enthält diese Zusatzdiskette die QBasic-Klassiker NIBBLES.BAS
und GORILLA.BAS
🙂
MS-DOS Konfigurieren
Nach der Installation „läuft“ euer System zwar erstmal (heißt: es hat gebootet und begrüßt euch hoffentlich mit einem C:\> Prompt), aber von Plug-and-Play sind wir zu dieser Zeit noch einiges entfernt.
Damit (zum Spielen) wichtige Peripherie wie
- CD-Rom
- Maus
- Soundkarte
funktionieren, müsst ihr zuerst die notwendigen Treiber installieren (und heutzutage auch erstmal finden…).
CD-Rom Einrichten
Bezüglich CD-Rom Treiber gibt es mehrere Möglichkeiten. Da wäre der bekannte Oak CD-ROM-Treiber OAKCDROM.SYS
, welcher auch von den Windows98-CDs verwendet wird. Dieser Treiber hat allerdings einen etwas höheren RAM-Verbrauch.
Ich würde euch zum Acer CD-ROM-Treiber VIDE-CDD.SYS
raten, welcher einen geringeren Speicherbrauch hat – ein Umstand, der zu DOS-Zeiten durchaus relevant war.
Ihr findet den Download des Treibers als Disk-Image in der Download-Sektion.
Acer CD-Rom Treiber (VIDE-CDD.SYS) für DOS
Format: Disketten-Image
Auf der Diskette befindet sich eine SETUP.EXE Datei, welche die notwendigen Einträge in Config.sys
bzw. Autoexec.bat
automatisch vornimmt.
Nach einem Reboot sollte euch dann unter D: Zugriff auf das CD-Rom Laufwerk (bzw. das gemountete Image) möglich sein. Falls der Treiber geladen werden konnte, seht ihr das auch direkt im Bootvorgang.
Maus Einrichten
Auch eine Mause funktioniert erstmal nicht ohne Treiber. Hierzu bietet sich Cutemouse an, welchen ich euch auch in den Downloads als Disk-Image bereitgestellt habe.
CuteMouse ist ein Open-Source Maustreiber für serielle und PS/2 Mäuse für DOS.
Homepage: CuteMouse
Format: Disketten-Image
Einfach die Datei ctmouse.exe
aus dem bin-Ordner auf euer System kopieren (z.B. direkt in den DOS-Ordner, der bereits im Path ist) mittels
copy a:\bin\ctmouse.exe c:\dos\ctmouse.exe
und in der Autoexec.bat
als letzter Zeile den Aufruf (neue Zeile) ctmouse
einfügen.
Nun wieder Rebooten und beim Reboot auf die Ausgabe des Treibers achten – dann sollte auch die Maus funktionieren.
Sound Blaster 16 Einrichten
Kein Sound? Kein Treiber! Auch hier muss erstmal der passende SoundBlaster 16 Treiber installiert werden – welchen ihr erneut bei den Downloads findet.
Sound Blaster 16 DOS Basic-Installation Disk
Format: Disketten-Image
Wieder das Setup durchlaufen lassen und alles sollte erledigt sein.
Kleine Systemoptimierung
Jetzt haben wir ein paar Treiber installiert und unser konventioneller Speicher sollte darunter ziemlich gelitten haben (siehe die freien 471K in meinem Screenshot). Ohne jetzt gleich mit manuellem Tuning der Autoexec.bat
/ Config.sys
anzufangen, würde ich euch zu einer Runde memmaker
raten.
Dieses Microsoft-Tool macht eigentlich auch in der Standardkonfiguration schon einen guten Job und lädt die Treiber in höhere Speicherbereiche.
In meinem Beispiel hat er aus den 471K freier Speicher stolze 618K herausholen können.
Eine manuelle Änderung würde ich euch aber noch empfehlen, um die Bootzeit etwas zu verkürzen: HIMEM muss den erweiterten Speicher nicht bei jedem Boot testen.
Diesen Test könnt ihr deaktivieren, indem ihr in der Config.sys
den HIMEM.SYS Eintrag folgendermaßen modifiziert:
DEVICE=C:\DOS\HIMEM.SYS /TESTMEM:OFF
Fazit
Es sind zwar ein paar mehr Schritte notwendig als bei einer Win98 installation – aber viel komplizierter ist es am Ende auch nicht.
Mittlerweile ist es eher manchmal etwas schwierig, einen passenden Treiber zu finden als ihn auf dem System zu aktivieren.